Gerade ist es vergangen, das Weihnachtsfest 2012. Ich habe die Weihnachtsfeiertage zum Anlass genommen, mich einmal intensiv mit dem Weihnachtsfest am beginnenden 20. Jahrhundert und den Weihnachtsmotiven auf Post- und Ansichtskarten aus dieser Zeit zu beschäftigen. Welche Bräuche pflegten die Menschen damals? Welche Motive wurden auf den Karten abgebildet? Gibt es einen Unterschied zu heute? Was ich in Erfahrung bringen konnte und die Weihnachtskarten, die ich gefunden habe, möchte ich heute vorstellen.

Alljährlich am 25. und 26. Dezember feiern die Menschen in vielen Ländern der Erde das Weihnachtsfest, das an die Geburt Jesus Christus erinnert. Viele Bräuche und Symbole hängen mit diesem Fest zusammen. Einige sind bereits hunderte von Jahren alt, andere sind relativ neu.

Der Weihnachtsbaum

Grüne Zweige mitten im Weiß des Winters galten bereits im Mittelalter als Symbol für Hoffnung und Lebenskraft und Stärke, sich gegen den Winter´und die damit verbundene Dunkelheit durchzusetzen. Deshalb hängten Menschen zu Weihnachten Misteln, Eiben- oder Tannenzweige auf. Von einem Weihnachtsbaum wurde erstmals im Jahre 1419 geschrieben. Es war der mit Nüssen, Lebkuchen und Äpfeln behängte Baum in Freiburg. Übrigens, so die Überlieferung, durften die Leckereien am Neujahrstag „aufgefuttert“ werden. Dabei wurden die ersten „Weihnachtsmaien“, ähnlich den Maibäumen, im Freien aufgestellt. Erst im beginnenden 19. Jahrhundert wurden Tannenbäume als Weihnachtssymbol besonders in protestantischen Familien immer wichtiger und zogen auch in die Wohnstuben ein. Allerdings nicht so, wie wir es heute kennen, stehend. Stattdessen wurden die Bäume unter die Decke gehängt. Auch nutzten die Menschen anfangs keine Kerzen.  Im Jahre 1830 wurden die ersten Weihnachtskugeln hergestellt. Das erste Lametta zierte erst Ende des 19. Jahrhundert die Weihnachtsbäume.

Weihnachten als Fest der ganzen Familie

Anfänglich war Weihnachten kein Fest der Familie sondern ein öffentliches Fest des gesamten Dorfes. Im Mittelalter gab es allerorten Festumzüge, Weihnachtsmärkte und öffentliche Krippenspiele. Das familiäre Weihnachtsfest, ähnlich dem, wie wir es heute kennen, mit Kekse backen, Bescherung und Weihnachtsessen in der Familie, gibt es erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Seit dieser Zeit kam die Familie zusammen und beging die Weihnachtsfeiertage gemeinsam. Ganz besonders wichtig waren in diesen Tagen die Kinder, die im Mittelpunkt standen. Für sie wurden Geschenke gebastelt oder gekauft, bereits vorhandenes Spielzeug repariert, bemalt oder Puppen eingekleidet. Neben dem Beschenken war es auch wichtig, die Kinder speziell in den Adventswochen  dazu anzuhalten, sich brav und wohlgefällig zu verhalten.